Geschichte von Fiss

 

Fiss ist eine Gemeinde mit ca. 1.000 Einwohnern und liegt auf der „Sonnenterrasse“ etwa 500 m oberhalb des Talbodens des Oberinntals, auf einem flachen, nach Süden gerichteten Abhang.

 

Der Name Fiss selbst ist schwer zu deuten. Der Ursprung der Ortsbezeichnung wird im lat. Fossa (= Graben) oder Fodia (= Grube oder Mulde) vermutet, in welche das Haufendorf eingebettet liegt. Im Jahr 1288 wurde der Name „Fusse“ zum ersten Mal in einer Urkunde erwähnt.

 

Die Urgeschichte von Fiss liegt wie die der meisten Gebirgsorte Tirols weitgehend im Dunkeln. Sicher ist jedoch, dass die Sonnenterrasse schon lange vor Christi Geburt von einem keltischen Volksstamm gerodet und schütter besiedelt wurde.

Im 1. und 2. Jahrhundert n. Chr. eroberten die Römer unser Land, gaben ihm den Namen Rätien und aus dieser Verbindung ging das Volk der Rätoromanen hervor. Im Laufe der Jahrhunderte vermischten sie sich mit germanischen Einwanderern (Bajuwaren, Alemannen und Kolonisten aus dem Kanton Wallis).

 

Interessant ist, dass die alte Römerstraße, welche über den Reschenpass nach Augsburg führte, nicht der Talsohle entlang, sondern über die Hochstufe Serfaus-Fiss ihren Weg nahm. Die Römer brachten eine Umwälzung im Bauhandwerk, denn statt einfachen Holzhütten bauten sie massive Häuser aus Stein.

 

Erst 1928 bekam Fiss eine Zufahrtsstraße und in den Jahren 1939/40 eine Materialseilbahn zur Beförderung schwerer Lasten. Vorher gab es nur einen von Hand angelegten Karrenweg für Ochsengespanne.

Fiss entwickelte sich nach dem zweiten Weltkrieg zu einem beliebten Sommeraufenthaltsort für Feriengäste. Heute präsentiert sich das idyllische Fiss als attraktiver Tourismussportort im Winter und Sommer, nach wie vor im Stile eines rätoromanischen Haufendorfes mit einem bis zu 600 Jahre alten Ortskern mit den unverwechselbaren Hauseingängen.

 
Aufgrund der Realteilung und der damit verbundenen geringen Verdienstmöglichkeiten, kam es in der Zeit zwischen 1870 – 1918 wie auch in anderen Orten des Oberinntales zu großen Auswanderungswellen

 

Viele Familien waren gezwungen die Kinder in den Sommermonaten als so genannte Schwabenkinder nach Deutschland auf Bauernhöfe zu verschicken, um sie beim Familienunterhalt beizutragen zu lassen.

Hier ist ein Kurz-Film dazu ...

 

Bis 1928 war der Ort nur über einen Karrenweg erreichbar. In diesem Jahr erhielt Fiss eine Zufahrtsstrasse

 

Nach dem zweiten Weltkrieg nahm Fiss seinen Aufschwung durch den Wintertourismus.